Vereinsgeschichte
Als sich im Jahre die fünf Gemeinden Solingen, Höhscheid, Ohligs, Gräfrath und Wald zur Großstadt Solingen zusammengeschlossen haben, gehörten die im Stadtgebiet lebenden blinden Menschen noch zum einen dem Bergischen Blindenverein mit Sitz in Wuppertal und zum anderen dem Verein in Benrath an.
1930: Blindenverein für Groß-Solingen
Der Anstoß zur Gründung eines eigenen Solinger Blindenvereins kam dann im Jahre vom evangelischen Pastor Müller und dem selbstbetroffenen Heinrich Knäpper.
Der dann neugegründete Verein unter dem Vorsitz von Herrn Knepper erhielt den Namen „Blindenverein für Groß-Solingen“.
In dieser Zeit standen den wenigen blinden Mitgliedern, die das Glück hatten, eine Arbeitsstelle zu finden, in der Regel nur wenige Berufe zur Verfügung. Hierzu gehörten beispielsweise die Tätigkeiten als Bürsten- und Korbmacher oder auch als Klavierstimmer oder Musiker. Die Verdienstmöglichkeiten waren oft auch für die Berufstätigen so gering, dass der Lebensunterhalt allein aus eigenen Einkommen nicht bestritten werden konnte und die Betroffenen oft in ärmlichen Verhältnissen leben mussten.
1940er: Ortsbund Solingen im Blindenverband Rheinprovinz
In den Kriegsjahren führte der Verein dann den Namen „Ortsbund Solingen im Blindenverband Rheinprovinz“.
Unmittelbar nach dem Ende des zweiten Weltkriegs spitzte sich die soziale Not der blinden Menschen weiter zu, und das Vereinsleben kam nahezu zum Erliegen.
Im fand dann wieder nach mehreren Jahren der Unterbrechung die erste Versammlung des Blindenvereins nach dem Kriege statt. Da Herr Knepper kurz zuvor verstorben war, übernahm Herr Kurt Krengel den Vorsitz.
1950: Blindenverein Solingen e. V.
Im Zusammenhang mit einer umfangreichen Satzungsänderung im Jahre wurde der Verein dann umbenannt in „Blindenverein Solingen e. V.“.
Zwischen und wurde der Verein von Herrn Gerd Hasselbusch geführt. In dieser Zeit war er nicht nur maßgeblich an der Realisierung des Landesblindengeldgesetzes NRW beteiligt, sondern war auch von bis Vorsitzender des Blindenverbandes Nordrhein.
Dank der kontinuierlichen Fortschritte, die in der Sozialgebung für blinde Menschen erzielt werden konnten, hat sich die soziale und berufliche Situation der blinden und sehbehinderten Menschen in den letzten Jahrzehnten weiter verbessern können. Zu nennen ist hier zum Beispiel das Landesblindengeldgesetz, die sogenannte Eingliederungsverordnung, das Schwerbehindertenrecht im SGB IX und wichtige Teile im XII Buch des Sozialgesetzbuches, sowie das Landes- und Bundesgleichstellungsgesetz. Trotzdem ist die Arbeitslosenquote unter den blinden und sehbehinderten Menschen weiterhin überproportional hoch.
Unsere Interessensvertretungen der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe waren maßgeblich an der Ausgestaltung dieser Hilfestrukturen beteiligt und greifen auch die heutigen gesellschaftlichen, politischen und technischen Herausforderungen mit sehr viel Kompetenz und Engagement auf.
Die Bandbreite der Berufe, die von blinden und sehbehinderten Menschen ausgeübt werden können, hat sich seit der Gründung des Vereins erheblich erweitert. Neben dem Einsatz von elektronischen Hilfsmitteln haben sich auch differenzierte Ausbildungs- und Rehabilitationsangebote entwickelt. Es ist aber auch leider zu beobachten, dass in der Folge technischer Erneuerungen unzählige Arbeitsplätze beispielsweise im Bürobereich oder in telefonischen Auskunftstellen wegfallen.
Seit produziert der Verein in Zusammenarbeit mit dem Solinger Tageblatt eine wöchentlich erscheinende akustische Tageszeitung mit dem Namen Das tönende Tageblatt. Die blinden oder sehbehinderten Abonnenten hören hier eine bunte Mischung interessanter Artikel aus unserer Region. Im Jahre wurde von dem Medium Audiokassette auf das Medium CD umgestellt.
Ausgehend von einem Erbe der Solinger Fabrikantin Elfriede Dorp wurde die gleichnamige Stiftung gegründet. Mit den zur Verfügung stehenden Mitteln wurden in Kooperation mit der Altenstiftung der Stadtsparkasse Solingen auf der Lehmbruckstraße zwölf für blinde Menschen geeignete Sozialwohnungen errichtet. Über viele Jahre hinweg wurde von den Mitarbeiterinnen des DPWV täglich Assistenz bei hauswirtschaftlichen Arbeiten und bei behördlichen Angelegenheiten angeboten. Diese Wohnungen wurden mittlerweile von der Altenstiftung der Stadtsparkasse als alleiniger Träger übernommen.
erwarb der Blindenverein Solingen mit finanzieller Hilfe der Elfriede-Dorp-Stiftung ein Vereins-Ferienhaus im ostfriesischen Luftkurort Carolinensiel.
1996: Blinden- und Sehbehindertenverein Solingen e. V.
Da mehr und mehr auch die Interessen der sehbehinderten Menschen in den Blickpunkt der Selbsthilfearbeit traten, hat sich der Verein zunehmend auch dieser Personengruppe zugewandt und sich infolgedessen im Jahre in „Blinden- und Sehbehindertenverein Solingen e. V.“ (BSVS) umbenannt.
Von bis war Herr Bernd Kellmann und von bis zu seinem Tod im Jahre Herr Jochen Götz Vereinsvorsitzender. Frau Margot Götz hat den Verein von bis zu ihrem Rücktritt im als Vereinsvorsitzende geführt. Der stellvertretende Vorsitzende Herr Walter Knors hat den Verein daraufhin bis zu den Neuwahlen im Jahr geleitet.
Im wurde Frau Sandra Wilms als Vorsitzende gewählt.